Was wir machen
Environmental Art – Kunst in der Umwelt
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nvironmental Art – wörtlich übersetzt: Kunst in der Umwelt, ist eine Kunstrichtung, die aus Amerika nach Europa gekommen ist. Land Art ist ein inhaltlich verwandter, aber häufig unzutreffend gebrauchter Begriff. Genau genommen beschreibt dieser die künstlerische (und künstliche) Gestaltung einer Landschaft. Machen wir Kunst? Das ist nicht unser primäres Ziel, unsere „Kunstwerke“ sind temporär, nicht für das Museum gedacht. Sie werden nach der Fertigstellung „Wind und Wetter“ übergeben. Die Einwirkungsmöglichkeiten der Natur arbeiten daran weiter. Unsere Absicht ist es, feinfühlig, rücksichtsvoll in und mit der Natur zu gestalten. Möglichst keine Fremdmittel verwenden, keine künstlich wirkenden Effekte erzielen. Trotzdem darf das einfühlsame, rücksichtsvolle Handeln, die „menschliche Handschrift“, in der Natur (auch im urbanen Raum) sichtbar und spürbar werden. Dabei geht es um eine Idee, die durch das Werk zum Ausdruck kommen soll. Das verstehen wir unter künstlerischem Gestalten.
Unser erstes Projekt 2021
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igentlich war es ein Reinfall! Anfangs Oktober 2020 hatten wir unseren 1. Workshop durchgeführt, entsprechend unserer Vorgehensweise zuerst das Gelände inspiziert, möglich Plätze bzw. Objekte und Ideen dazu gefunden, Zeichnungen bzw. Skizzen angefertigt, Fotos für das Archiv gemacht als wir 2021 im April wiederkamen war nichts mehr zu sehen von dem, was uns ursprünglich inspiriert hatte.
Es half nichts – wir mussten uns auf der Stelle etwas Neues einfallen lassen das ursprünglich vorgesehene Gebiet war umgepflügt und neu aufgeforstet worden.
Trotzdem an dieser Stelle ein paar Skizzen, die unsere Eindrücke wiedergeben sollen.
Zur Einstimmung
Ein abgeerntetes Maisfeld – sonst nichts?
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an sieht die Reihen, in der der Mais von einer Maschine gesät wurde, die abgeschnittenen Halme, in denen die Sonne sich bricht und die auffallend breite Spur, die das Rad des Traktors hinterlassen hat. Wir erspüren in uns die brachiale Gewalt, mit der die Erntemaschine die Maisstängel abschnitt und mit der sie der Traktor niederwalzte.
Unser Auge sieht, das Gesehene wird in unserem Gehirn durch Assoziationen und Reflektionen ergänzt. Das was wir zu sehen glauben, entsteht erst in uns selbst. Ein anderer erfreut sich an dem Licht und Schattenspiel und ist fasziniert, welchen Zauber die Sonne im Spätsommer auf diesem flachen Acker entfacht und welche Irritationen die perspektivischen Linien in uns auslösen.
Die „Handschrift“ der Natur im Zusammenspiel mit der Handschrift des Menschen, in diesem Spannungsfeld bewegt sich die gedankliche Arbeit der Gruppe Ursprung. Dieses Spannungsfeld zwischen Mensch und Natur ist für die Gruppe eine spirituelle Herausforderung.