Möchte der/die GestalterIn ein harmonisch wirkendes Kunstwerk erstellen, so hat er/sie die Wahl es in symmetrischer oder asymmetrischer Weise zu gestalten. Bei der Symmetrie liegt der Waagepunkt in der Mitte, bei der Asymmetrie links oder rechts von der Mitte, dort also, wo das optische Gleichgewicht durch das Auge empfunden wird. Ist das Thema der gestellten Aufgabe eher von einer inneren Dynamik bestimmt, wird der/die Gestalterin die Asymmetrie als Ordnungsart wählen, ist das Thema eher ruhig bzw. geringe Aktivität der einzelnen Elemente zeigend, ist die Symmetrie die geeignetere Ordnungsart.
Ludwig Ott: Ein asymmetrisch angeordnetes Objekt. Auf einen alten Baumstumpf wurden getrocknete Miscanthus- Grashalme eingesteckt, dann der ganze Bund verquirlt und im oberen Drittel wie ein Garbe gebunden. Durch eingebundene zusätzliche Details wie Astwerk, alte dicke Hölzer wurde so ein Gegengewicht geschaffen. Durch weitere Belastungen im oberen Drittel wurde ein Biegeeffekt erzielt. Erstaunlich, wieviel Gewicht das Bündel aus den Miscanthus Grashalmen tragen könnte!
Noch nach mehreren Wochen ist das Objekt völlig intakt und obwohl ein Wanderweg vorbeiführt, ist keinerlei Vandalismus zu erkennen. Mit zunehmender Dauer sind jedoch die Einflüsse des Wetters, vor allem heftige Winde setzen dem Erscheinungsbild deutlich zu.
Das letzte Bild zeigt, dass vorher befestigte zusätzliche Gewichte vom Wind abgeworfen wurden, der gequirlte Schaft des Objektes sich etwas aufgerichtet hat. Das Werk hat damit seinen Ausdruck von Spannung und Dynamik fast völlig verloren.
Damit ist die Reihe unserer Workshops aus den Jahren 2021/2022 beendet.